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Wir hatten eine Dora in Südwest

Film und Gespräch über die Frauenkolonialschule in Rendsburg mit Joana Schröder


Am Freitag, 26. April um 19.30 Uhr im Capitol Kino Witzenhausen


Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung wird gefördert und unterstützt vom FB 11 der Universität Kassel, dem AStA der Universität Kassel, dem Arbeitskreis ´Witzenhausen und der Kolonialismus´ und der Gruppe ´Witzenhausen Postkolonial´


Anschließend Gespräch mit Joana Schröder, Leiterin des Heimatmuseums Heiligenhafen und Kuratorin der Ausstellung "Von Rendsburg in die weite Welt. Die Koloniale Frauenschule."

Über den Film "Wir hatten eine Dora in Südwest":
Der Dokumentarfilm greift einen bisher wenig beachteten, aber hochinteressanten Aspekt der deutschen Kolonialgeschichte und ihrer Folgen auf. 1907 wird der ‚Deutsch-koloniale Frauenbund‘ gegründet, mit dessen Hilfe u.a. die „Zufuhr“ von deutschen
Bräuten an die Schutztruppen und Siedler gefördert werden soll, um der vermeintlich drohenden „Verkafferung der Männer in Deutsch Südwest und Deutsch Ostafrika“ entgegenzuwirken.
Auch noch nach 1918, als Deutschland gar keine Kolonien mehr hatte, vermittelt der Frauenbund noch ausreisewillige junge Frauen als „Trägerinnen deutscher Zucht und Sitte“ nach Windhoek, Swakopmund oder Tanga. Der Film kompiliert historisches Archivmaterial, zeitgenössische Fotos, Lieder, Zitate aus Theaterstücken oder Kolonialromanen und er kontrastiert diese collagenartige Zusammenschau mit den aktuellen Aussagen einiger Frauen, die in den dreißiger oder vierziger Jahren mit dem Frauenbund nach Namibia gingen und die noch heute dort leben. Dadurch ist der Film auch nicht nur von historischem Interesse, sondern er thematisiert auch die politische Einstellung und die Verhaltensweisen deutschstämmiger Namibier gegenüber den Schwarzen in dem nun von Südafrika unabhängig gewordenen Namibia. (ezef Filmverleih)

Joana Schröder
Die Leiterin des Heimatmuseums Heiligenhafen, spricht über ihre Erfahrungen als Kuratorin der Ausstellung „Von Rendsburg in die weite Welt. Die Koloniale Frauenschule“ (9. Juli bis 8. Oktober 2023) im Museum Rendsburg. Das Gespräch soll der Frage nachgehen, wie die Ausstellung konzipiert war und welche Reaktionen es auf die Ausstellung gab? Welche Ansätze können verfolgt werden um einem breiten Publikum die Auseinandersetzung mit historisch komplexen im Themen, wie der Rolle von Kolonialschulen im deutschen Kolonialismus zu ermöglichen?
Die Frauenkolonialschule in Rendsburg ist histoisch eng mit der Deutschen Kolonialschule (DKS) in Witzenhausen verknüpft, hat sich aber eigenständig entwickelt. Zwischen beiden Institutionen lassen sich viele Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen und so ein klareres Bild der kolonialen und kolonial-revanchistischen Bewegung in Deutschland zeichnen.

Diese Veranstaltung findet statt in:
Capitol Kino Witzenhausen
Mühlstraße 16 / 37213 Witzenhausen