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Ein vergnüglich-verspielter Streich des amerikanischen Independent-Filmers Mike Mills, wirklich originelles Indie-Kino für Herz und Kopf!

Jahrhundertfrauen

USA 2016,
Regie: Mike Mills

Ohne Altersbeschränkung,
118 Minuten


Weitere Vorstellungen sind geplant!


Von dem deutschen Filmtitel sollte man sich nicht irritieren lassen. Dies ist kein bebilderter Wikipedia-Artikel über weibliche VIPs, sondern der nächste, gelungene Komödien-Streich von Indie-Filmer Mike Mills (Beginners), der es mit seinem Drehbuch diesmal bis ins Oscar-Rennen geschafft hat. Erzählt wird die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Dorothea Fields (Annette Bening), die im Kalifornien Ende der 1970er Jahre mit der Erziehung des heranwachsenden Sohnes Jamie ins Stolpern kommt. Um den fehlenden Mann im Haus zu ersetzen, baut Mama spontan auf Frauen-Power: Die selbstbewusste Fotografin Abbie (Greta Gerwig) sowie Teenager Julie (Elle Fanning), die beste Freundin ihres Sohnes seit Kindergarten-Tagen, sollen fortan solidarisch bei der Erziehung mithelfen. Der sensible Jamie reagiert zunächst nicht unbedingt begeistert auf diese unorthodoxe Pädagogik-Maßnahme, aber er lässt sich auf den Deal ein und erkennt fortan schnell die Vorteile als Hahn im Korb.

Mit zwei verschiedenen Erzählerstimmen (von der Mutter und vom Sohn) sowie raffiniert eingebauten Rückblenden wird die Coming-of-Age-Geschichte kunstvoll konstruiert und ganz nebenbei ein Zeitgeist-Kaleidoskop geboten. Sei es mit jener berühmten TV-Rede von Jimmy Carter, der engagiert den Konsum und die Gier seiner Landsleute geißelt. Oder mit den Problemen, die man als bekennender Fan der ziemlich intellektuellen "Talking Heads" in der Provinz bekommen kann. Im Kern steht freilich das Familienleben, das von kleinen Alltagsproblemen bis zu großen dramatischen Einschnitten wie Krebserkrankungen stets mit lässig lakonischem Humor beleuchtet wird.

Das ausgesprochen hübsch entwickelte, zudem psychologisch plausible Figurenkabinett wird von einem exzellenten Ensemble verkörpert, dem die Spielfreude spürbar anzumerken ist. Allen voran Annette Bening, die einmal mehr mit großartiger Leinwandpräsenz beweist, dass sie trotz vier vergeblicher Oscar-Anläufe zu den besten Darstellerinnen ihrer Generation gehört. Nicht minder überzeugend agieren ihre jungen Frauenpower-Kolleginnen Greta Gerwig als übercoole Rebellin mit Herz und Elle Fanning als verletzlicher Teenie mit Weltschmerz samt Schwangerschaftssorgen. Auch Newcomer Lucas Jade Zumann schlägt sich absolut wacker als überzeugendes Sensibelchen in diesem Girlie-Trio.

Neben der gekonnt erzählten Coming-of-Age-Geschichte - das Drehbuch war auch für den Oscar nominiert - wird ein zauberhaftes Zeitgeist-Kaleidoskop der späten 70er Jahre geboten samt gut geschliffener Dialoge. Für zusätzliches Vergnügen sorgt ein Sahnehäubchen-Soundtrack, der von David Bowie über The Clash und Devo bis zu den Talking Heads reicht.

Autor: Dieter Oßwald
Mit freundlicher Genehmigung von
  • www.programmkino.de


  • Pressestimme:
    "Sollten Sie vorhaben, dieses Jahr nur ein einziges Mal ins Kino zu gehen, dann bitte in diesen Film. Besser geht es nicht. Starke, unvergessliche Frauenfiguren, mit Liebe und schlauem Witz gezeichnet und wunderbar gespielt. Gehört ab sofort zu meinen ewigen Lieblingsfilmen."
    BRIGITTE
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