Wasser - als Eis, als wogendes Meer, als Regen oder Wasserfall spielt die zentrale Rolle in Viktor Kossakovskys brillantem Filmessay. In gewaltigen Bildern zeigt er die Macht des Wassers, seine Schönheit und seine unerbittliche Willkür. | |
Aquarela | |
Großbritannien, Deutschland, Dänemark & USA 2018,
Regie: Victor Kossakovsky Frei ab 6 Jahren, 90 Minuten Original mit deutschen Untertiteln Eintrittspreis: 7,50 Euro, ermäßigt: 6,50 Euro, Kulturticket: 4,50 Euro DI 21.1. um 18.00 Uhr Der Mensch spielt in Kossakovskys Film lediglich als Statist mit. Eine übliche Handlung gibt es nicht, das Wasser ist der einzige Protagonist, es gibt den Rhythmus und den Sound vor, der manchmal in finsteren Metal-Rock-Klängen kulminiert. Männer knien auf dem Eis eines Sees, wo andere mit schwerem Gerät bereitstehen. Sie beugen sich tief über die Eisoberfläche. Handelt es sich um merkwürdige Rituale? Tatsächlich sind sie auf der Suche nach einem Auto, das hier ins Eis eingebrochen ist und nun geborgen werden soll. Das schmelzende Eis in der Umgebung und an den Rändern zum fließenden Wasser schafft den Soundtrack dazu. Während die Männer das Auto aus dem Eiswasser ziehen, fahren andere über den zugefrorenen See, wo das Eis manchmal schon so dünn ist, dass eine falsche Bewegung genügt, um auszurutschen und einzubrechen. Ein Auto versinkt vor der Kamera im See, zwei Insassen können sich retten, einer ertrinkt. Danach geht es zu den Gletschern Grönlands. Sie kalben riesige Eisberge, die in einem seltsam trägen Tanz in die Fluten sinken und sich dort zu bizarren Formen türmen, während sie weiter durch das Wasser gleiten und springen, wie müde Balletttänzer. Die Gletscherkronen glänzen wie Diamanten, in königlicher Majestät scheinen die Gletscher von oben das Spiel der Kinder unten im Wasser zu verfolgen. Dann türmen sich riesige Wellen, grau und träge wie Blei, feindselig und doch faszinierend, jede Woge ist anders. Dazwischen fährt ein Segelschiff, eine winzige Nussschale gegen die Unendlichkeit des Meers. Auf dem Schiff ein Mann und eine Frau, die sich gegen die elementare Urgewalt des Wassers behaupten wollen. Bilder von Überschwemmungen, eine Fahrt durch Miami im Taifun, ein Wasserfall, der aus unfassbarer Höhe im Regenwald niedergeht. Es scheint, als ob Viktor Kossakovsky die weltweit beeindruckendsten Symbole und Bilder für die Urkraft des Wassers gesucht und gefunden hat, um daraus seine Natursinfonie zu komponieren. Gedreht wurde unter anderem am Baikalsee in Sibirien, in Grönland, in Florida während des Hurrikans Irma und in Venezuela an den Angel Falls. Autorin: Gaby Sikorski Mit freundlicher Genehmigung von | |
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