Queer-feministische Filmreihe im Capitol: | |
Touch me not | |
Ausgezeichnet bei der Berlinale 2018 mit dem Goldenen Bären, überzeugt der Film als ungewöhnliche und provokante Auseinandersetzung mit dem universellen Thema Sexualität. | |
Rumänien, Deutschland, Tschechien, Bulgarien, Frankreich 2017,
Regie und Drehbuch: Adina Pintilie Frei ab 16 Jahren, 129 Minuten, Originalfassung mit deutschen Untertiteln Am Montag, 28. Januar um 20.00 Uhr Die queer-feministische Filmreihe im Capitol Kino Witzenhausen wird unterstützt und ermöglicht vom AStA der Universität Kassel Wollte man „Touch Me Not“ auf eine narrative Handlung reduzieren, würde sich das ungefähr so lesen: Eine Regisseurin, will einen Film über Formen der Sexualität drehen, über Nähe und Intimität. Zu diesem Zweck führt sie Gespräche mit unterschiedlichsten Menschen. Laura etwa, versucht mittels diverser Methoden, ihre Unfähigkeit zu physischer Lust zu überwinden. Sie trifft verschiedene Therapeuten und Sexarbeiter und entdeckt dabei verborgene Lüste. Auch Tómas sucht nach einer Trennung neue Formen der Nähe und trifft bei einem Workshop auf Christian, der seit seiner Geburt schwer behindert und teils deformiert ist, jedoch einen besonders gelassensten Umgang mit sich, seinem Körper und seiner Sexualität hat. Ein Spielfilm im klassischen Sinn ist „Touch Me Not“ jedoch nicht, denn die Akteure spielen nicht Rollen, sondern Figuren, die mehr oder weniger direkte Varianten ihrer eigenen Persönlichkeit sind. Enorm viel Vertrauen müssen sämtliche Teilnehmer dieses Filmprojekts zueinander und besonders zur Regisseurin entwickelt haben, die den Film über Jahre drehte, ihn in Workshops zusammen mit den Akteuren entwickelte, sie mit ihrer Sexualität und ihren Begierden konfrontierte und die Ergebnisse zu einem mehr als ungewöhnlichen Film formte, der sich gewöhnlichen Konventionen entzieht. Doch gerade die Beiläufigkeit, mit der Pintilie alle ihre Akteure in mehr oder weniger großer Nacktheit und vor allem Intimität zeigt, ist die größte Qualität des Films. Unterschiedlichste Formen der Sexualität beschreibt Pintilie, stellt sie vorurteilslos und gleichberechtigt nebeneinander, und kommt ihren Akteuren dadurch nicht nur körperlich, sondern vor allem emotional nah. Schönheit liegt im Auge des Betrachters heißt es in einem dieser gern zitierten Sprüche, die meist nur so dahingesagt werden. „Touch Me Not“ nimmt ihn ernst und zwingt den Zuschauer, der sich auf dieses filmische Experiment einlässt, die eigenen Vorstellung von Schönheit und Scham zu hinterfragen. Autor: Michael Meyns Mit freundlicher Genehmigung von | |
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