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Filmreihe Kirche im Kino: Entscheidungen

Styx

Starkes deutsches Kino, wie es aktueller, brisanter und ausdrücklicher nicht sein kann. Hauptdarstellerin Susanne Wolff überzeugt mit einer ganz starken darstellerischen Leistung.

Deutschland / Österreich 2018,
Regie: Wolfgang Fischer

Frei ab 12 Jahren,
frei ab 6 Jahren in Elternbegleitung,
95 Minuten,
Prädikat: besonders wertvoll


Pfeil Am Sonntag, 18. Oktober um 17.00 Uhr

Musikalisch wird der Filmgottesdienst von Rainer Hentschel (Klavier) und Lothar Hendorf (Saxofon) gestaltet, die Verbindung mit einem biblischen Text und inhaltliche Impulse übernimmt Dekanin Ulrike Laakmann.

Eintritt frei - Spende herzlich willkommen!




Eine erfahrene Notärztin will im Urlaub von Gibraltar zur Insel Ascension im Südatlantik segeln. Alles geht gut, sogar einen Sturm übersteht sie unbeschadet. Doch plötzlich liegt ein manövrierunfähiger Fischkutter, beladen mit über hundert Flüchtlingen vom afrikanischen Festland, neben ihr. Wie kann sie helfen?

Rike (Susanne Wolff), Anfang 40, ist Notärztin, und sie beherrscht ihr Handwerk. Gleich in der zweiten Szene sehen wir, wie auf einer nächtlichen Kreuzung zwei Raser einen Autofahrer schneiden und der in ein parkendes Auto kracht. Polizei und Feuerwehr eilen heran, und dann tut Rike das Richtige: lebensrettende Sofortmaßnahmen einleiten. Schon in der nächsten Szene ist sie auf Gibraltar und belädt ihr Segelboot mit allem, was sie für eine mehrwöchige Reise braucht. Ihr Ziel: die Insel Ascension im Südatlantik, auch bekannt als Himmelfahrtinsel. Darwin hat hier einen künstlichen Dschungel angelegt, und diese Mischung aus Planung und Chaos ist es wohl, die Rike reizt.

Was für ein Gegensatz: Auf der einen Seite die deutsche Frau in ihrem schnittigen, Wohlstand signalisierenden Segelboot, auf der anderen Seite erschöpfte Flüchtlinge auf einem sinkenden Seelenverkäufer – das ist schon eine starke Allegorie, die Regisseur Wolfgang Fischer für seinen Film gefunden hat. In Zeiten, in denen rechtspopulistische Rattenfänger mit bangemachenden Parolen die Angst vor allem Fremden schüren und konservative Minister von Obergrenzen und Ankerzentren faseln, bricht „Styx“, jener mythische Fluss in der Unterwelt, bei dem die Götter ihre Eide schworen, die Flüchtlingsproblematik auf einen moralischen Konflikt herunter, für den es keine Lösung gibt.
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