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Zu Gast im Capitol:

Die grüne Lüge

Regisseur Werner Boote zeigt in seiner neuen Doku, wie wir uns gegen das Greenwashing der Konzerne wehren können.

Österreich / Deutschland / Brasilien / Indonesien / USA 2017,
Regie und Drehbuch: Werner Boote

Ohne Altersbeschränkung,
93 Minuten


Weitere Vorstellungen sind geplant!


Umweltschonende Elektroautos, nachhaltig produzierte Lebensmittel, faire Produktion: Wenn wir den Konzernen Glauben schenken, können wir mit Kaufentscheidungen die Welt retten. Eine populäre und gefährliche Lüge. Gemeinsam mit der Expertin für Greenwashing, Kathrin Hartmann, zeigt Werner Boote in seinem neuen Dokumentarfilm, wie wir uns dagegen wehren können.

Im Jahr 2015 brannten große Teile des indonesischen Regenwalds nieder. Dass die Brände bewusst gelegt bzw. beschleunigt wurden, ist ein offenes Geheimnis. Ziel war es, massenweise neue Anbauflächen für die Gewinnung von Palmöl zu schaffen. Das billigste und meistverwendete Fett der Welt, zu finden in fast jedem Fertiggericht, in Süßigkeiten und Snacks, und ein enorm profitträchtiger Rohstoff.

Auf den Spuren dieser unglaublichen, aber wahren Geschichte beginnt der Dokumentarfilmer Werner Boote („Plastic Planet“, „Alles unter Kontrolle“) seine Reise um die Welt, auf der Suche nach der Wahrheit hinter dem allgegenwärtigen Schlagwort „Nachhaltigkeit“. Die deutsche Journalistin, Autorin und Umweltexpertin Kathrin Hartmann ist dabei seine ebenso kompetente wie überzeugende Begleitung. Sie kennt sich aus mit dem so genannten „Greenwashing“: Die Praxis, Produkte mit Hilfe massiver PR als „nachhaltig“, „umweltschonend“ oder „fair“ zu verkaufen, obwohl das in Wahrheit keineswegs so ist. „Es gibt kein nachhaltig oder fair produziertes Palmöl, weil es nur dort wächst, wo vorher Regenwald war“, macht Hartmann deutlich. Doch auch das aufwändigste Greenwashing kommt ungleich billiger als eine Veränderung der Produktionsbedingungen. „Die Industrie nennt uns nicht mehr Bürger, sie nennt uns nur noch Konsumenten. Ich verstehe mich aber nicht als Konsument, ich versteh mich als Mensch, und als Bürger“, so Hartmann.

Vom österreichischen Supermarkt nach Indonesien, in die USA und nach Deutschland reisen Boote und Hartmann, um Orte zu besuchen, die von der schrecklichen Zerstörungsgewalt hinter dem Greenwashing zeugen, um mit Menschen zu sprechen, die sich nicht weiter belügen lassen wollen – und auch mit denen, die nach wie vor behaupten, nie gelogen zu haben.

Eine ernüchternde Reise, eine Reise, die zornig macht. Und die zugleich optimistisch bleibt. Der Film von Boote und Hartmann enthält eine Reihe von Informationen, die im täglichen Nachrichtenfluss nicht vorkommen, vor allem aber vermittelt er, wie sich die Gefahren einer Produktion unter dem grüngewaschenen Image der Konzerne nicht allein in Zahlen und Untersuchungen wiedergeben lassen, sondern im Leben von wirklichen Menschen. Das ist es, was Filme können.
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