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Mohnkino Germerode:

Ein Dorf sieht schwarz

Ein Plädoyer für Toleranz und dem nicht immer ganz einfachen Weg zum friedlichen Miteinander. Ein kleines Filmwunder aus Frankreich, brisant und hochaktuell.

Frankreich 2016,
Regie und Drehbuch: Julien Rambaldi

Ohne Altersbeschränkung,
94 Minuten

Eintrittspreis: 7,00 Euro,
ermäßigt: 6,00 Euro


Pfeil Am Freitag, 4. Mai um 19.30 Uhr im Mohnkino Germerode


Das Mohnkino Germerode ist eine Veranstaltung des Geo-Naturpark Frau-Holle-Land und dem Capitol mit freundlicher Unterstützung der Kulturförderung des Werra-Meißner-Kreises. Veranstaltungsort ist der alte Dreschschuppen Germerode in der Vockeröder Straße 3, gegenüber dem Landhotel Meißnerhof.

Anno 1975 feiert der aus Zaire stammende Seyolo Zantoko sein erfolgreich absolviertes Medizinstudium an der Universität von Lille. Das lukrative Angebot, in seiner Heimat der Leibarzt von Präsident Mobutu zu werden, schlägt Seyolo aus, weil er das korrupte System missbilligt. Lieber würde er in Frankreich praktizieren, doch ihm fehlt eine Arbeitsgenehmigung. Da kommt der Bürgermeister Ramollu, der für die Mini-Gemeinde Marly-Gomont einen Dorfarzt sucht, gerade recht. Wohlwissend, dass die Dörfler aus dem tiefsten Hinterland wohl noch nie einen Afrikaner gesehen haben, ergreift Seyolo die Gelegenheit beim Schopf und zieht mit seiner Frau Anne und den beiden Kindern in die französische Provinz. Hier muss er die Ressentiments der Bauern und die Enttäuschung der Familie aushalten.

Die Idee zur Integrationskomödie stammt vom 2009 verstorbenen Seyolo Zantoko selbst, der sich nach anfänglichen Hemmnissen den Respekt der Dorfbewohner verdiente. Das Kernproblem sind nicht unbedingt die engstirnigen Bauern, die den afrikanischen Landarzt wegen seiner Fremdartigkeit ausgrenzen. Viel ärger ist die im Hintergrund wirkende Politik, hier personifiziert durch den miesen Lavigne, der das Bürgermeisteramt an sich reißen will und bewusst die Ängste der Leute schürt, indem er etwa das Gerücht streut, Seyolo würde Abtreibungen vornehmen.

Das bestimmende Thema von „Ein Dorf sieht Schwarz“ ist der alltägliche Rassismus, den Seyolo und seine Familie aushalten müssen. „Warum ist es härter für Schwarze?“ fragt der Sohn, der gemeinsam mit seiner Schwester an der Schule gemobbt wird. Immerhin spricht die zugezogene Familie Zantoko die französische Sprache, doch das allein reicht nicht aus, um akzeptiert zu werden. Die Anwohner pendeln lieber ins nächste Dorf, bevor sie sich von Seyolo untersuchen lassen.

Die schönsten Momente hat die Komödie, wenn Zantoko in die Offensive geht und sich mit den Bauern gemein machen will. Das Mittel der Wahl sind Besuche in der Dorfkneipe, wo zwischen Dartspielen und Bier trinken Raum für Diagnosen bleibt. Die Kneipe stellt als Ersatz für das Sprechzimmer natürlich keine Dauerlösung dar!

Autor: Christian Horn
Mit freundlicher Genehmigung von
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